Sylvie Fajfrowska

Frankreich

Sylvie Fajfrowska, geboren 1959 in Paris, studierte an der Ecole nationale supérieure des Beaux-Arts de Paris, wo sie auch heute lebt. Ihre Werke waren viel-fach in internationalen Ausstellungen präsent, wie unter anderem in der Ausstellung „A century of rea-lism in painting in France“ im MASP in Sao Paulo und im MARGS in Porto Allegre sowie im SPSI Museum in Schanghai. Neben französischen Museen und Insti-tutionen ist sie unter anderem auch in der Sammlung des Museum Frieder Burda in Baden-Baden vertreten. Ihre Porträtserien zeigen Frauen in verschiedenen Kör-perhaltungen. Ihre Formensprache antizipiert dabei sowohl Elemente aus der klassischen Malerei, der Pop Art aber auch aus der visuellen Sprache der Werbung. Diese Frauen sind nie Darstellungen einer Person. Faj-frowska setzt die Körper ihre Figuren komplett neu zusammen. Die Bilder sind eine Art Collage, deren Teile aus verschiedenen Quellen stammen: Fragmente aus klassischen Gemälden, Bilder aus Zeitschriften und persönliche Fotografien. Dieses Archiv an Bildern, ebenso wie Zeitungsartikel, mythologische oder histo-rische Erzählungen können der Ausgangspunkt ihrer Malerei sein. Ohne zuvor eine Skizze anzufertigen, beginnt Fajfrowska ihre Komposition mit einer gesti-schen Bewegung oder mit einer Farbe, um die Form in die Leinwand einzuschreiben. „Der erste Schritt ist sehr angenehm und gibt mir viel Freiheit. Ich lasse mich von dem überraschen, was in der malerischen Materie auftaucht, ich halte Ausschau nach dem, was mich auf eine neue Spur bringt.“ So entsteht ein Körper, der, in einem nächsten Schritt, detaillierter und präziser aus-formuliert wird, bis, so die Künstlerin, „eine weibliche Person mit einer starken Präsenz entsteht.“ Während die Frauen in den Bildern bewusst anonymisiert sind, steht die Künstlerin auch selbst oft Modell. „Wenn ich ein Selbstporträt zeichne, ist mein Körper sehr präsent und aktiv, positioniert sich, betrachtet sich selbst und stellt sich dar. Es ist seltsam, diese Figur auftauchen zu sehen, die ich bin und die gleichzeitig nicht ich ist“, so die Künstlerin. Doch vor allem, so Sylvie Fajfrowska, in-teressiert sie das Unvorhersehbare, das aus dem Malen selbst entspringt.